Wer seine Leistung im Sport verbessern oder Gewicht reduzieren möchte, hat es vielleicht schon einmal selbst geschluckt: den "Fettverbrenner" L-Carnitin. Denn L-Carnitin ist ein „Shuttle“ für Fettsäuren: Es transportiert die Fettsäuren aus der Nahrung zum Mitochondrium, also den Ort in der Zelle, an dem das Fett verbrannt wird.
L-Carnitin wird vom Körper selbst durch komplizierte chemische Reaktionen aus Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet. Aber auch aus der Nahrung nimmt der Körper L-Carnitin auf.
Vorkommen
L-Carnitin steckt vor allem in tierischen Produkten wie Rind- und Lammfleisch. Obst und Gemüse enthalten nur wenig L-Carnitin:
Rinderhüftsteak: 66 Milligramm/100 Gramm
Putenfilet: 13 Milligramm/100 Gramm
Vollmilch: 4 Milligramm/100 Gramm
Joghurt: 4 Milligramm/100 Gramm
Champignons: 3 Milligramm/100 Gramm
Gouda: 1 Milligramm/100 Gramm
Möhren: 0,4 Milligramm/100 Gramm
Apfel: 0,05 Milligramm/100 Gramm
Bedarf
Der L-Carnitin-Bedarf kann aktuell nur geschätzt werden. Expert*innen gehen davon aus, dass ein Mensch täglich 0,23 Milligramm pro Kilogramm seines Körpergewichts benötigt. Bei einem 70 Kilogramm schweren Mann entspricht das ungefähr 16 Milligramm. Menschen, die sich ausgewogen und mit Fleisch und Fisch ernähren, nehmen täglich zwischen 100 und 300 Milligramm L-Carnitin auf – also weit mehr als der Tagesbedarf. Die Mahlzeiten von Vegetarier*innen oder Veganer*innen enthalten nur einen Bruchteil dieser Menge. Wissenschaftler*innen gehen jedoch davon aus, dass auch sie gut mit dem Nährstoff versorgt sind. Ist nicht genug L-Carnitin in der Nahrung, deckt der Körper seinen Bedarf einfach durch Eigenproduktion. Bei einer Überversorgung scheidet der Körper die überschüssige Menge mit dem Urin einfach wieder aus.
Mangelerscheinungen
Ein L-Carnitin-Mangel ist – auch bei Vegetarier*innen und Veganer*innen – extrem selten. Eine Unterversorgung droht nur bei bestimmten Erkrankungen, etwa bei Diabetes mellitus oder einer Leberzirrhose. Auch unter einer Dialyse, bei künstlicher Ernährung und einer Frühgeburt steht wenig L-Carnitin zur Verfügung. Fehlt dem Körper L-Carnitin, werden auf lange Sicht das Herz und die Leber geschädigt. Im Extremfall droht eine Herzschwäche oder ein Leberschaden.
L-Carnitin als Nahrungsergänzungsmittel
Die zusätzliche Aufnahme von L-Carnitin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ist für gesunde Menschen überflüssig. Ob Nahrungsergänzungsmittel mit L-Carnitin leistungssteigernd wirken oder bei der Gewichtsabnahme unterstützen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Die meisten Studien bewerten das Nahrungsergänzungsmittel als wirkungslos. Bis die Effekte eindeutig geklärt sind, sind noch weitere klärende Studien notwendig.
Das Nahrungsergänzungsmittel ist auch für die Therapie anderer Erkrankungen wie der Hepatischen Enzephalopathie, der Behandlung von Fatigue bei Patient*innen mit Multipler Sklerose oder der Verbesserung der Denkleistung im Gespräch. Allerdings fehlen auch hier beweisende Studien.
Überversorgung
Überschüssiges L-Carnitin wird mit dem Urin ausgeschieden. Trotzdem besteht die Gefahr, dass der Körper bei einer regelmäßigen Carnitin-Überversorgung die eigene Produktion reduziert. Zur Sicherheit sollten deshalb nicht mehr als 5 Gramm L-Carnitin als Nahrungsergänzungsmittel über 4 Wochen eingenommen werden.
Einige Studien weisen außerdem darauf hin, dass L-Carnitin von Darmbakterien in TMAO umgewandelt wird. Dieses Molekül steht im Verdacht, Arteriosklerose und damit Herzinfarkte, Schlaganfälle und Gefäßverschlüsse zu verursachen. Ab welcher Dosis es gefährlich wird, ist jedoch leider noch nicht untersucht.
Lactoflavin, auch Vitamin B2 genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin. Es gehört zu den B-Vitaminen und ist essenziell für den Körper: Unter anderem wird es für den Aufbau der Moleküle FAD und FMN benötigt, die an vielen chemischen Reaktionen im Körper beteiligt sind. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle beim Abbau von Medikamenten, im Immunsystem und beim Schutz des Auges vor zuviel Lichteinstrahlung. Auch schützt Lactoflavin die Hülle der Nerven (Myelinschicht). Diese Schicht sorgt dafür, dass die Nervenimpulse korrekt weitergeleitet werden.
Lactoflavin ist dabei ein echter Teamplayer: Das Vitamin interagiert mit anderen Vitaminen, zum Beispiel den B-Vitaminen Folsäure, Niacin und Pyridoxin. Fehlt eines der Vitamine, ist auch die Funktion der anderen Vitamine gestört. Um solchen Wechselwirkungen vorzubeugen, wird Lactoflavin selten einzeln verkauft, sondern meist zusammen mit anderen B-Vitaminen als „Vitamin-B-Komplex“.
Vorkommen Lactoflavin in der Nahrung
Lactoflavin kommt in fast allen Lebensmitteln vor. Besonders viel. Lactoflavin ist in Kalbsleber oder Bäckerhefe zu finden. Diese werden aber eher selten gegessen. Der tägliche Bedarf wird deshalb durch Milch, Eier, Käse, Getreide und Seefisch gedeckt.Folgende Lebensmittel enthalten besonders viel Lactoflavin:
Kalbsleber: 2,6 Milligramm/100 Gramm
Bäckerhefe: 2,3 Milligramm/100 Gramm
Leberwurst: 1,1 Milligramm/100 Gramm
Mandeln: 0,6 Milligramm/100 Gramm
Champignons: 0,45 Milligramm/100 Gramm
Hühnerei: 0,41 Milligramm/100 Gramm
Speisequark: 0,27 Milligramm/100 Gramm
Rohe Linsen: 0,26 Milligramm/100 Gramm
Doch Vorsicht: Lactoflavin ist ein sehr empfindliches Molekül. Licht und lange Lagerung senken den Vitamin-Gehalt im Lebensmittel. Außerdem geht beim Kochen viel Lactoflavin in das Kochwasser über. Deshalb gilt: Lebensmittel dunkel und kühl lagern und das Kochwasser möglichst weiterverwenden.
Bedarf an Lactoflavin
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Richtwerte für die täglich benötigte Lactoflavin-Menge aufgestellt. Sie unterscheiden sich je nach Alter und Geschlecht:
Säuglinge (0–12 Monate): 0,3–0,4 Milligramm/Tag
Kinder (1–7 Jahre): 0,7– 0,8 Milligramm/Tag
Kinder (7-19 Jahre): 0,9-1,2 Milligramm/Tag
Erwachsene ab 19 Jahren: 1,0–1,4 Milligramm/Tag
Schwangere und Stillende benötigen etwas mehr Lactoflavin. Bei Ihnen erhöht sich die empfohlene Zufuhr um circa 0,2 Milligramm auf 1,3 Milligramm pro Tag für Schwangere im 2. Trimester und auf 1,4 Milligramm/Tag für Schwangere im 3. Trimester und für Stillende.
Anzeichen von Lactoflavin-Mangel
Die meisten Menschen sind gut mit Lactoflavin versorgt, da es in fast allen Lebensmitteln vorkommt. Fehlt das wichtige Vitamin, kommt es zu Hautentzündungen an Mund, Zunge und Lippen. Besonders unangenehm sind die sogenannten Mundwinkelrhagaden. Hier reißt die Haut an den Mundwinkeln ein und entzündet sich. In extremen Fällen kommt es zu einer Anämie, also einer Blutarmut. Etwas anders sieht es bei Menschen mit Vorerkrankungen oder regelmäßiger Medikamenteneinnahme aus – denn dann kommt es immer wieder mal zu einer Unterversorgung mit Lactoflavin.
Ursachen für einen Lactoflamin-Mangel:
Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall oder Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, die über lange Zeit bestehen. Dadurch wird Lactoflavin nicht aus dem Darm aufgenommen und über den Stuhl wieder ausgeschieden.
Medikamente wie orale Kontrazeptiva, Psychopharmaka, Chemotherapeutika oder Antibiotika. Sie beeinträchtigen die Verstoffwechselung des Vitamins.
Ein erhöhter Alkoholkonsum kann ebenfalls zu einem Mangel führen, denn Alkohol stört die Aufnahme im Darm und die Verstoffwechselung von Lactoflavin.
Im Falle von Fieber, starken Verletzungen, Verbrennungen, chronischen Krankheiten oder Krebs benötigt der Körper mehr Lactoflavin, sodass auf ausreichende Zufuhr zu achten ist.
Lactoflavin als Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel mit Lactoflavin sind für gesunde Menschen, die sich ausgewogen ernähren nicht notwendig. Personen, die ein höheres Risiko für einen Lactoflavin-Mangel haben, sollten genau auf Mangelsymptome achten und im Zweifelsfall ihre Ärzt*in oder Apotheker*in um Rat fragen. Im Falle eines Mangels ist es sinnvoll, Lactoflavin als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Überversorgung mit Lactoflavin
Bisher sind noch keine gesundheitsschädlichen Wirkungen von Lactoflavin bekannt. Wer große Mengen des Vitamins aufnimmt, scheidet es über den Stuhl oder Urin wieder aus.
Lucuma, auch „Gold der Inkas“ genannt, ist ein subtropischer Baum, der in den Tälern der Anden heimisch ist. Seine goldgelben Früchte haben einen hohen Zuckeranteil und sind in Südamerika beliebt. Da sie das Immunsystem stärken sollen, für eine schöne Haut sorgen und aufgrund der Ballaststoffe die Verdauung in Schwung bringen, werden sie auch als Nahrungsergänzungsmittel in Pulverform angeboten. Wissenschaftliche Nachweise für die angepriesene Wirkung fehlen jedoch.
Inhaltsstoffe von Lucuma
Die Frucht punktet v. a. mit viel Eisen, Vitamin C und Carotinoiden. Zusätzlich ist ihr hoher Niacin-Gehalt auffallend, allerdings ist der Bedarf an diesem Vitamin in Deutschland ausreichend gedeckt. Lucuma-Pulver enthält im Vergleich zu getrockneten einheimischen Früchten mehr Phenole und Flavonoide, denen gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschreiben werden.
Lucuma-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel
Lucuma wird meist in Form von Pulver in Bio-Qualität als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben und eignet sich als Zusatz zu unterschiedlichen Lebensmitteln wie Smoothies, Speiseeis, Gebäck und Müsli. Meist liegen keine Angaben zu den Inhaltsstoffen im Fruchtpulver vor. Aufgrund der kleinen Verzehrsmenge als Nahrungsergänzungsmittel ist sein Nutzen gering.
Für wen ist Lucuma geeignet?
Die Einnahme von Lucuma wird von Experten nicht empfohlen. Die Nährstoffe, die das Lucuma-Pulver bietet, sind auch in heimischen Obstsorten wie Apfel oder Pfirsich enthalten.
Neben- und Wechselwirkungen von Lucuma
Da keine wissenschaftlichen Studien zu möglichen Risiken, Wechselwirkungen mit Medikamenten, Allergiepotenzial oder der Bioverfügbarkeit vorliegen, raten Experten grundsätzlich zur Vorsicht bei der Einnahme von Lucuma. Zusätzlich sollten Verbraucher – sofern Nährwertangaben vorhanden sind – auf den Zuckergehalt im Nahrungsergänzungsmittel achten.